Beruf:
Lehrerin in Elternzeit auf einer LfbA-Stelle
Jahr der Promotion:
2019
Thema der Promotion:
Kooperatives Lernen durch Lernumgebungen im inklusiven Mathematikunterricht der Primarstufe – eine Studie zur Entwicklung und Erprobung einer kooperativen Lernumgebung am Aufgabenformat des Mal-Plus-Hauses
Weshalb haben Sie sich entschieden zu promovieren?
Im Anschluss an mein Lehramtsstudium hatte ich ein Gespräch mit der damaligen Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Universität, an der ich studiert habe. Ich habe mich mit ihr konstruktiv über die Veränderungen des Masterstudiengangs gesprochen und dabei einige Wünsche und Vorschläge geäußert. In dem Rahmen hat Sie mich auf die Möglichkeiten zur Promotion aufmerksam gemacht und mich ermutigt mich auf diesem Wege in der Weiterentwicklung der Lehre oder auch des Unterrichts tätig zu werden. Dieser Vorschlag wurde dann Realität.
Haben Sie das Referendariat absolviert?
Nach Einreichen der Dissertation (im Juni) bin ich (im August) mit dem Referendariat gestartet, und hatte dann die Disputation (im September) und die Veröffentlichung (Februar im Folgejahr) begleitend während des Referendariats.
Was waren Ihre nächsten Schritte nach der Promotion?
Nach der erfolgreichen Promotion habe ich zunächst das Referendariat abgeschlossen und eine Stelle im Schuldienst angenommen. Daran anschließend habe ich typisch ländlich: Geheiratet, ein Haus gebaut und zwei Kinder bekommen. Während der Elternzeit hatte ich dann wieder die ersten Lehraufträge.
Was waren Ihre Gründe die Uni zu verlassen?
Für mich war klar, dass ich eine Arbeitsstelle brauche, die mir räumliche und auch finanzielle Sicherheit bietet. Leider ist dies in der wissenschaftlichen Laufbahn nicht immer möglich. Durch meine familiäre Verankerung, die ich nicht lockern möchte, gibt es für mich nur wenige Standorte, die ich gut erreichen kann. Dazu kommen die leider oftmals vorhandenen Zeitverträge, die bei einer finanziellen Belastung durch einen Hausbau und die kleine Familie, leider auch nicht in Frage kommen.
Weshalb haben Sie sich für Ihren jetzigen Beruf entschieden?
Während der Promotion war für mich das Ziel des Schuldienstes noch sehr klar, aber während des Schuldienstes habe ich gemerkt, wie sehr ich das wissenschaftliche Arbeiten und den fachlichen Austausch vermisse, sodass gerade der Weg mich zu meinem Ziel geführt hat.
In meinem Beruf als LfbA ist mir wichtig, dass die Student:innen eine gute fachdidaktische Ausbildung erhalten. Da ich genau diese zwei Blickwinkel auf die Mathematikdidaktik bereits vertiefen konnte, fühle ich mich dazu gefordert, den Studierenden die Verknüpfung der Theorie und Praxis deutlich zu machen. Die Stelle als LfbA vereinigt genau dies und war daher für mich genau der richtige Weg.
Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Stelle gekommen?
Während meiner zweiten Schwangerschaft bin ich auf die Stelle aufmerksam gemacht worden. Durch die bestehende Befristung und meinen Beamtenstatus war es jedoch eine ziemlich schwierige Entscheidung. Die Möglichkeit zur Nebentätigkeit in der Elternzeit hat in diesem Rahmen zunächst die Möglichkeit geschaffen, das Beamtenverhältnis bestehen zu lassen und die Stelle anzutreten.
Welche Hauptaufgabenbereiche umfasst Ihre aktuelle Stelle?
Überwiegend Lehre von (fachfremden) Lehramtsstudent:innen für die Primarstufe, dazu habe ich einen wissenschaftlich geprägten Anteil zur Entwicklung, Erprobung und Evaluation neuer Lehr-Lernformate vertraglich verankert.
Inwiefern ist Ihre Promotion für Ihre aktuelle Anstellung von Nutzen?
Die Promotion war eine Anforderung an die Bewerber:innen für die Stellenbesetzung.
Haben Sie einen Tipp für Promovierende, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten.
Manchmal hilft Folgendes: Entspannt sein, die eigenen Berufswünsche und Ziele offen kommunizieren und die Augen offenhalten.