Constanze Schadl

Beruf:

Akademische Rätin auf Zeit

Jahr der Promotion:

2020

Thema der Promotion:

Individuelle Lernvoraussetzungen für den Erwerb des Bruchzahlkonzepts. Strukturanalysen und Untersuchung der längsschnittlichen Prädiktivität. Waxmann.

Weshalb haben Sie sich entschieden zu promovieren?

Während des Referendariats habe ich mir für meine Unterrichtsgestaltung gerne Inspirationen aus Praxis- und Fachzeitschriften geholt. Dabei entstand das Interesse, selbst einen eigenen Beitrag zur Forschung zu leisten. Am Ende meines Referendariats wurde eine Promotionsausschreibung der LMU München an den Seminarschulen verteilt, die ich sehr spannend fand. Ich habe mich dann auf diese Stelle beworben.

 

Haben Sie das Referendariat absolviert?

Ja, direkt vor der Promotion.

 

Was waren Ihre nächsten Schritte nach der Promotion?

  • Postdoc-Stelle an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (u.a. als akademische Rätin a.Z.)
  • Vertretungsprofessorin für Mathematik und die Didaktik der Mathematik an der PH Ludwigsburg
  • Tätigkeit als Mathematiklehrkraft im Rahmen einer Nebentätigkeit, um über das Referendariat hinaus weitere schulpraktische Erfahrungen zu sammeln.
  • Postdoc-Stelle an der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg (akademische Rätin a.Z.) und Anstreben der Habilitation

 

Wieso sind Sie an der Universität geblieben?

Ich finde vor allem die Forschungstätigkeiten sehr spannend. Es ist mir aber auch ein besonderes Anliegen, Mathematiklehrkräfte auszubilden und diese bestmöglich auf die Schulpraxis und einen guten Mathematikunterricht vorzubereiten. Insgesamt finde ich die Aufgabenbereiche sowohl in Forschung als auch in Lehre vielfältig und abwechslungsreich.

 

Hatten Sie während Ihrer Promotion schon das Ziel, Ihren jetzigen Beruf zukünftig auszuüben?

Am Anfang der Promotion noch nicht, weil mir zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeiten über wissenschaftliche Laufbahnen noch nicht allzu sehr bekannt waren. Damals hatte ich das Ziel, direkt nach der Promotion wieder in die Schule zurückzukehren und im Idealfall irgendwann einmal in der Schulleitung mitzuwirken. Erst im Laufe der Promotion entwickelte sich das Ziel, nach der Promotion zunächst einmal in der Wissenschaft zu bleiben.

 

Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Stelle gekommen?

Ich habe mich direkt nach dem Referendariat auf eine Promotionsstelle im Bereich der Mathematikdidaktik an der LMU München beworben. Nach meiner Promotion an diesem Standort wurde ich eingeladen, mich auf eine Postdoc-Stelle an der Universität Jena zu bewerben, um dort den Lehrstuhl für Mathematikdidaktik mit aufzubauen, was ich sehr spannend fand. Weil ich die zweite Staatsprüfung nachweisen kann, bekam ich eine akademische Ratsstelle. Eine entsprechende Stelle an der FAU Erlangen-Nürnberg habe ich in der Zwischenzeit inne, weil ich nach der Rufannahme von Prof. Anke Lindmeier den Standort mit gewechselt habe.

 

Welche Hauptaufgabenbereiche umfasst Ihre aktuelle Stelle?

Vor allem Forschungstätigkeiten (beginnend bei der Antragstellung über Studiendurchführung und Datenauswertung hin zur Berichtlegung der Ergebnisse in vor allem internationalen Journalen, Ergebnispräsentation auf Konferenzen, etc.) und damit verbundene Aufgaben wie Drittmitteleinwerbung, als auch Lehrtätigkeiten und damit verbundene Aufgaben wie Korrektur und Durchführung von Staatsexamina. Weiterhin gehören Gremienarbeiten sowie administrative Tätigkeiten zu meinen aktuellen Aufgabenbereichen.

 

Inwiefern ist Ihre Promotion für Ihre aktuelle Anstellung von Nutzen?

Ich habe im Rahmen meiner Promotion mitunter Expertise zum Forschungs- und Datenmanagement erworben und hierbei vor allem auch methodische Expertise. Weiterhin habe ich während der Promotionsphase Einblick in die verschiedenen wissenschaftlichen Aufgabenbereiche bekommen.

 

Haben Sie einen Tipp für Promovierende, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten.

  • Viel Geduld und Durchhaltevermögen sowie eine Leidenschaft für die Forschung mitbringen.
  • sorgfältiges Arbeiten in Forschung von Beginn an, um die Ergebnisse in einschlägigen Journalen publizieren zu können.
  • eigene Ziele verfolgen.
  • breit aufstellen, z.B. auch in Lehre (nicht nur Übungen übernehmen).
  • Gremienarbeit möglichst früh anfangen.
  • vernetzen (national und international).
  • Zweite Staatsprüfung und im Idealfall auch weitere schulpraktische Erfahrungen über das Referendariat hinaus erwerben.